Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im Februar 2013 in München

Der Februar 2013 war in München bei weit unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer erheblich zu naß und dabei deutlich zu kalt. Aufgrund der meist vorherrschenden Trübnis gab es, vor allem mangels klarer Nächte, kein einziges Mal (wie auch schon im Januar!) strengen Frost. Nach anfänglich milder und windiger Witterung stellte sich bereits ab dem 6. eine überwiegend mäßig kalte Winterwetterperiode ein.

Mit -0,6 Grad C errechnet sich eine um zwei Grad unter der statistischen Norm liegende Monatsmitteltemperatur. Am mildesten war mit +1,0 Grad C noch die erste Monatsdekade, die zweite war mit -1,4 Grad C ähnlich (unter)temperiert, wie die dritte mit -1,5 Grad C.

Das absolute Temperaturmaximum des Monats wurde mit +8 Grad C jeweils am 1. (gegen 23 Uhr) und 2. (gegen 1 Uhr) gemessen. Somit wurde im Februar 2013 hier die "+10-Grad C-Marke" nicht erreicht, oder überschritten und nur an vier Tagen des Monats (1., 2., 4. und 5.) lag die Tageshöchsttemperatur über +5 Grad C. Wärmster Tag war bereits der 1. mit einer Tagesmitteltemperatur von +6 Grad C. Auch das höchste Temperaturminimum ereignete sich zu Monatsanfang und lag in der Nacht zum 1. um 0 Uhr bei +4 Grad C (danach setzte Temperaturanstieg ein). Die wärmste Nacht hingegen trat erst vom 4. zum 5. auf, in welcher die Temperatur von +5 auf +7 Grad anstieg. Am Spätnachmittag des 5. ließ jedoch eine Kaltfront die Temperatur auf +1 Grad C absinken.

Frosttage gab es insgesamt 21 (nur der 1., 2., 5., 16., 17., 27. und 28. blieben frostfrei, wobei am 16. und 17. das Tagestemperaturminimum genau bei 0 Grad C lag). Fast normal war mit sieben (normal sechs) die Anzahl der Eistage, welche auf den 9., 11., 12. und die vier Tage vom 21. mit 24. entfielen. An weiteren drei Tagen (10., 14. und 20.) lag das Tagestemperaturmaximum genau bei 0 Grad C.

Kälteste Tage des Monats waren der 11., 22. und 23., allesamt mit einer Tagesmitteltemperatur von -5 Grad C. Hierbei hatte der 11. mit -9 Grad C den tiefsten Einzelwert der Temperatur aufzuweisen, der 22. mit -4 Grad C die niedrigste Tageshöchsttemperatur. Temperaturminima von -5 Grad C und niedriger konnten an insgesamt zehn Tagen gemessen werden.

Die Monats-Temperaturamplitude ist erwähnenswert, denn sie war mit 17 K (Spanne zwischen -9 und +8 Grad C) gering, wie selten. Im Extremfall gibt es solche Temperaturdifferenzen schon mal an einem einzigen Tag.

"Strenge Diät" hatte (nicht nur) München beim Sonnenschein, denn es summierten sich im ganzen Monat lediglich 46 Stunden Sonne (normal wären 87) auf. Fünf und mehr Sonnenstunden gab es nur an drei Tagen (10., 14. und 25.), wobei der 10. mit 8,5 Sonnenstunden das Maximum brachte. Acht Tage (1., 4., 12., 15., 17. sowie 26. mit 28.) blieben völlig ohne Sonne, weitere drei (2., 16. und 21.) hatten maximal fünf Minuten Sonnenschein. Deutschlandweit betrachtet ging der Winter 2012/2013 als trübster Winter seit dem Beginn regelmäßiger Sonnenscheinaufzeichnungen im Jahr 1951 in die Geschichte ein, nachdem der heurige Februar bundesweit der sonnenärmste seit dem Jahr 1970 war und an keinem Ort im ganzen Land das Sonnenschein-Soll erfüllt wurde. In Teilen Ostdeutschlands gab es regional sogar nur 1/5 der normalen Sonnenscheindauer.

Analog hierzu gestalteten sich auch bei uns die Bewölkungsverhältnisse: Absolute Fehlanzeige hinsichtlich durchweg heiteren Tagen. Am freundlichsten war der 10. mit drei Achtel Bewölkung im Tagesmittel. Der 6., 11. und 13. hatten je vier Achtel, drei weitere Tage wiesen jeweils fünf Achtel auf. Die restlichen 21 Tage des Monats waren vorherrschend trüb (sieben Tage mit 6/8, acht Tage mit 7/8 und an sechs Tagen - dem 4., 12., 17., sowie vom 26. bis 28. - blieb es sogar völlig bedeckt). Hieraus errechnet sich mit 6,3 Achtel der Himmelsfläche ein recht hoher durchschnittlicher Bewölkungsgrad (normal nur 5,4), wobei die Werte der einzelnen Dekaden (5,9 - 6,2 - 6,9) einen im Verlauf des Monats zunehmenden Trend zu immer unfreundlicherem Wetter aufzeigten.

Gleich an 21 (normal nur 14) Tagen fielen Niederschläge, die in Summe mit 87 mm (normal 50) ihr Soll weit überschritten. Die größte Tagesmenge gab es gleich am 1. mit 18 Litern Regen pro Münchner Quadratmeter. Nur an zwei Tagen fiel ausschließlich Regen (1.), bzw. Nieselregen (27.), an drei weiteren (2., 4., 5.) gab es Schnee und Regen durch- bzw. nacheinander. An 16 Tagen (am 3., sowie an allen Niederschlagstagen zwischen dem 6. und 26.) fiel ausschließlich Schnee. Die "längste Trockenperiode" des Monats dauerte genau zwei Tage (vom 10. bis 11.). Auf den 14., 18., 23., 25. und 28. fielen die weiteren niederschlagsfreien Tage.

Gewitter gab es in München im Februar 2013 keines, das letzte hatten wir am 27.09.2012! Auch die massive Kaltfront, die im Verlauf des 5. von Nordwest nach Südost durchzog (und z.B. in Bremen und Hannover Hagelschauer, in den Bergen Orkan und, wiederum nur exemplarisch, in Regensburg und auf dem Hohenpeißenberg Gewitter mit sich brachte), konnte hier diesbezügliche "Erwartungen" nicht erfüllen.

Eine Schneedecke gab es gleich an 25 Tagen des Monats! Am 3. und 5. waren es bis zu 2 cm (durchbrochen), ab 6. wuchs die Schneedecke an und erreichte am 12. eine Höhe von 17 cm. Ab diesem Tag hatte München bis zum Monatsende stets Schneehöhen von mindestens 10 cm, wobei die maximale Schneehöhe am 20. und 26. mit jeweils 20 cm erreicht wurde. Keine Schneedecke hatten der 1., 2., und 4.!

An vier Tagen (14., 18., 27. und 28.) gab es Nebel, bzw. Hochnebel, am 13. und 25. auch stärkeren Dunst.

Nennenswerte Inversionen gab es erstaunlicherweise nur an zwei Tagen (11. und 15.) und selbst diese hielten jeweils nicht ganztags an. Am 15. war es hierbei mit gemessenen Tiefsttemperaturen von -13 Grad C auf der Zugspitze wärmer, als am Münchner Flughafen (-15 Grad C) und auf dem Hohenpeißenberg mit -6 Grad C wärmer, als in der Münchner Innenstadt (-7 Grad C).

Föhn gab es im Februar 2013 noch nicht mal ansatzweise zu beobachten.

Der Luftdruck hatte seine niedrigsten Werte durchweg in der ersten Monatshälfte: 1005 HPa am 12., jeweils 1003 HPa am 5., 7. und 11., 999 HPa am 6., 992 HPa am 1. und mit 991 HPa am 2. das absolute Monatsminimum. Danach schlossen sich nahtlos die höchsten Werte an: 1025 HPa waren es am 15., 16. und 17., 1026 HPa am 25., 1028 HPa am 26. und 28. und mit 1029 HPa am 13., 14. und 27. wurde das absolute Monatsmaximum gleich an drei Tagen erreicht. Der stärkste Luftdruckfall erfolgte gleich am 1. von 1018 HPa um 0 Uhr auf 992 HPa um 23 Uhr. Am 2. stieg dann der Luftdruck im Tagesverlauf von 991 HPa auf 1012 HPa an und am 3. weiter bis auf 1021 HPa. Vom 12. zum 13. war ebenfalls ein starker Luftdruckanstieg von 1005 auf 1029 HPa festzustellen.

Die relative Luftfeuchte erreichte mit maximalen 100% am 5., 16., 18., 26. und 27. Spitzenwerte. Am 17. waren es 99% und in den Tagen vom 26. bis 28. gab es zu keiner Tageszeit einen Wert unter 82%. Auch am 12. und 15. sanken die diesbezüglichen Werte ganztags nicht unter 80% ab. Die niedrigsten Einzelwerte gab es am 6. mit 57%, am 25. mit 55% und am 10. mit dem Monatsminimum von 51%.

Der Wind frischte nur an sechs Tagen (vom 1. bis 5. täglich, sowie am 19.) stärker auf und erreichte hierbei zweimal Sturmstärke (acht Beaufort am 4. und neun Beaufort am 5.). Vom 1. bis 8. waren ausschließlich westliche Richtungen bestimmend, am 9. gab es Nordwind. Am 10. und 11. war Ostwind an der Reihe. Vom 12. bis 19. traten meist westliche bis nordwestliche Windrichtungen auf, nur am 14. und 18. kam der Wind in diesem Zeitfenster aus Nordost bis Ost. Letztgenannte Grundrichtung prägte danach auch die gesamte Schlußdekade.

Daß es trotz wiederholter östlicher Luftzufuhr bei uns diesmal nicht besonders kalt werden konnte, lag nicht nur an der bei uns vorherrschenden, trüben Witterung. Vielmehr war die kontinentale Kaltluft über Rußland im Februar 2013 nicht sonderlich mächtig. Moskau hatte zwar - nach starken Niederschlägen zu Monatsbeginn - Schneehöhen von bis zu 55 cm, jedoch auch ungewöhnliche 14 Tage des Monats mit positiven Höchsttemperaturen von +1 bis +4 Grad C. Am 9. zog ein Blizzard entlang der US-Ostküste. Dieser wies eine ähnliche Zugbahn auf, wie Hurrikan "Sandy" im Oktober 2012 und brachte Windspitzen bis 120 km/h, sowie örtliche Neuschneemengen von bis zu einem Meter. Die Auswirkungen waren allerdings weit weniger dramatisch, als vier Monate zuvor. Am Abend des 11. (Tag der Ankündigung des Papst-Rücktritts) schlug in die Spitze des Petersdoms in Rom der Blitz ein! Am selben Tag tobten im Süden der USA (insbesondere über Alabama) mehrere Tornados. Gewittrige Starkniederschläge trafen am 21. und 22. den zentralen und östlichen Mittelmeerraum. In Sizilien war vor allem die Region Catania von schweren Überschwemmungen betroffen. Rimini hatte vom 21. bis 23. 41 mm Niederschlag (was dort dem Monatssoll für einen Februar entspricht), der teils als Schnee fiel, sodaß am 23. von der Adria bis zu 10 cm hohe Schneedecken gemeldet wurden. In Athen fielen am 21. und 22. mit insgesamt 80 mm Regenmengen, die der doppelten dortigen Februarsollmenge entsprechen. Die mit Gewittern einhergehenden Niederschläge sorgten auch dort für schwere Überschwemmungen. Einen massiven Temperatursturz erlebte die Gegend Oklahoma/Texas vom 24. zum 25.: Nachdem am 24. noch Temperaturen von verbreitet über +20 Grad C (teilweise wurden mit bis zu +28 Grad C in Nordamerika sogar Sommertage registriert) gemessen wurden, brachte ein weit südwärts ausgreifender Blizzard am 25. dort Rekordschneemengen von bis zu 40 cm innerhalb weniger Stunden, sowie anschließend örtlich sogar Dauerfrost (in mittleren Höhenlagen ab 800 m Höhe Temperaturminima bis zu -13 Grad C).

Gez. ©Peter Müller, 04.03.2013

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