Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im März 2018 in München

Der März 2018 war in München bei leicht unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu trocken und etwas zu kalt, wobei sich zwei markante Kältewellen (am Monatsanfang, sowie vom 17. bis zum 23.) mit milder Frühlingsluft (vom 7. bis zum 16., sowie zwischen 24. und 30.) abwechselten.

Kurzcharakteristik der Wetterlage:

Zu Beginn des Monats setzte sich die mit hohem Luftdruck im skandinavischen Raum einhergehende Kältewelle aus den letzten Februartagen noch weiter fort. Ab dem 3. sorgten von Südwesten herannahende Tiefausläufer für zunehmend mildere Luft im Süden und Westen Deutschlands, während im Norden und Osten (wo es zuvor besonders kalt war) zunächst nur Frostabschwächung und Schneefall zu verzeichnen waren. Eine Okklusion mit Kaltfrontcharakter bescherte am 7. dem Norden und Osten Deutschlands bis zu zehn Zentimeter Neuschnee, während in Süddeutschland (ebenso, wie im zentralen und östlichen Mittelmeerraum) für einige Tage sonnig-mildes Hochdruckwetter dominierte. Zwischen 10. und 15. gelangten wir großräumig in eine südwestliche Luftströmung, die durch ein umfangreiches Tiefdrucksystem westlich der Britischen Inseln gestützt wurde. Anschließend wiederholte sich das Wetterszenario von Ende Februar: Das mächtige Atlantiktief blieb an Ort und Stelle liegen, schwächte sich dabei zusehends ab und ein Skandinavienhoch konnte sich ab dem 16. unter Verstärkung zunächst von Nord nach Süd verlagern, ab 20. dann westwärts. Zugleich zog eine Luftmassengrenze südwärts, wodurch erneut arktische Polarluft zu uns geführt wurde und nochmals für rund eine Woche eine Winterwetterlage ausgelöst wurde. Ab dem 24. sorgten zahlreiche Tiefs bei nur gelegentlichem Zwischenhocheinfluß für unbeständige, aber milde Witterung.

Temperaturverhältnisse:

Mit einer Monatsmitteltemperatur von +4,8 Grad C war der Monat in München ein halbes Grad zu kalt. Die Entwicklung der Dekadenwerte (+3,7/+5,1/+5,6 Grad C) ging hierbei augenscheinlich konform mit dem Fortschreiten der Jahreszeit, läßt aber die aufgetretenen erheblichen Temperaturschwankungen nicht erkennen.

Mit einer Tagesmitteltemperatur von +12 Grad C war der 11. wärmster Tag und hatte mit +17 Grad C auch das absolute Tagestemperaturmaximum des Monats. Mildeste Nacht war die vom 11. zum 12., in welcher die Temperatur nur bis auf +7 Grad C absinken konnte. Auch der 10. wies eine "höchste Tiefsttemperatur" von +7 Grad C auf. An 19 Tagen (7. mit 16. und 24. mit 31.) traten Höchsttemperaturen von +10 Grad C und mehr auf, hierbei wurden am 10., 11. und 30. Werte von +15 Grad C und mehr erreicht.

Zum kältesten Tag des Monats wurde gleich der 1. mit einer für März extrem niedrigen Tagesmitteltemperatur von -7 Grad C. Dieser Tag hatte mit -11 Grad C auch das absolute Temperaturminimum und mit -4 Grad C die niedrigste Tageshöchsttemperatur des Monats. Neben dem strengen Frost am 1. hatten drei weitere Tage (2., 20., 22.) mäßige Fröste "im Angebot". Insgesamt waren elf Frosttage (1. mit 4., 6., 19. mit 22., 24. und 25.) zu verzeichnen, vier davon (1., 2., 18. und 19.) wurden sogar zu Eistagen. Weitere zwei Tage (17. und 23.) wiesen als Tiefsttemperatur genau 0 Grad C auf.

Sowohl zum meteorologischen (1.), wie auch zum astronomischen (20.) Frühlingsbeginn hatten wir also heuer in München Frost (und auch Schnee).

Sonnenschein:

Im Verlauf des Monats summierten sich 114 (anstelle der "normalen" 125) Sonnenstunden auf. Drei Tage (4., 24. und 25.) hatten mehr, als zehn Sonnenstunden, wobei der 24. und 25. mit jeweils mehr, als elf Sonnenstunden das diesbezügliche Maximum zu bieten hatten. Nur wenige Minuten Sonnenschein wurden uns an fünf Tagen (6., 10., 23., 26. und 31.) zuteil und zwei Tage (18. und 19.) blieben gänzlich ohne Sonne.

Bewölkung:

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad lag mit 5,5 Achteln (Dekadenwerte: 5,3 - 5,8 - 5,5) etwas über seinem Normwert von 5,0 Achtel. Am freundlichsten zeigten sich der 24. und 25. mit 3/8 Bewölkung, durchweg heitere Tage gab es nicht. 13 Tage (6., 9. mit 11., 17. mit 19., 23., 26. mit 29., sowie der 31.) waren vorherrschend trüb und wiederum zwei Tage davon (18. und 19.) präsentierten sich zur Gänze bedeckt.

Niederschläge:

An nicht weniger, als 25 Tagen (normal 19) des Monats fielen Niederschläge. Mit einer Gesamtmenge von 44 mm (normal 58 mm) war es hierbei erstaunlicherweise zu trocken! An 14 Tagen (5. mit 7., 10. mit 16., 27. mit 29., sowie am 31.) fiel ausschließlich Regen, während an sieben Tagen (2., 3., sowie 18. mit 22.) Schneefall auftrat. Am 4. und 23. ging Schneefall im Tagesverlauf in Regen über, am 17. Regen in Schneefall. Abwechselnd Regen- und Graupelschauer hatte der 26. zu bieten. Der 12. brachte mit 8 mm die größte Tagesmenge in Form von stundenlangem Regen an frühen Morgen. Trocken blieben nur der 1., 8., 9., 24., 25. und 30., die längste Trockenphase des Monats dauerte somit maximal zwei Tage!

Schneelage:

An zehn Tagen des Monats lag in München (mehr oder weniger) Schnee. Ihre maximale Höhe erreichte die Schneedecke am 1. und 2., sowie zwischen 18. und 21. mit jeweils zwei Zentimetern. In den späten Abendstunden gab es sowohl am 17., als auch am 22. vorübergehend eine dünne Schicht Schnee. Eine durchbrochene Schneedecke hatte der 3. und verbliebene Reste davon tauten am 4. ab.

Gewittertätigkeit:

Im März 2018 gab es in München kein Gewitter.

Luftdruck:

Gleich an 23 Tagen befanden sich sämtliche Luftdruck-Tageswerte im barometrischen Tiefdruckbereich, nur an fünf Tagen ausschließlich im barometrischen Hochdruckbereich! Die niedrigsten Werte wurden am 2., 3. und 15. mit 996 HPa, am 12. mit 995 HPa, am 5., 7. und 11. mit 994 HPa, sowie am 6. mit dem absoluten diesbezüglichen Minimum von 992 HPa gemessen. An weiteren fünf Tagen (4., 17., 18., 30. und 31.) zeigte das Barometer ebenfalls Einzelwerte unterhalb der 1000 HPa-Marke an. Die Luftdruckspitzen wurden am 20. mit 1024 HPa, am 22. mit 1028 HPa, sowie am 21. mit dem Monatsmaximum von 1029 HPa erreicht. Der deutlichste Luftdruckanstieg erfolgte vom 18. (ausgehend von 999 HPa) bis zum 21. (auf 1029 HPa), der stärkste Luftdruckfall unmittelbar danach vom 22. bis zum 24. von 1028 HPa auf 1001 HPa. Ebenfalls "rapide abwärts" ging es gleich vom 1. zum 2. von 1016 auf 996 HPa.

Luftfeuchte:

Bei der relativen Luftfeuchte gab es die höchsten Werte am 4., 12. und 15. mit jeweils 96%, sowie am 17. mit vorübergehend vollen 100% zur Mittagsstunde (Nebel, Schnee und Regen ließen an diesem Tag zudem kein Absinken unter 80% zu). Die niedrigsten Werte konnten am 25. mit 35%, am 22. mit 32% sowie am 8. mit dem diesbezüglichen absoluten Monatsminimum von 27% gemessen werden. Daneben hatten auch noch weitere fünf Tage (9. mit 11., 27. und 30.) Einzelwerte unter 40% aufzuweisen.

Wind:

Der Wind lebte zwar an 15 Tagen (1., 2., 7., 9., 12., 13., 16. mit 18., 22., 24., 28. mit 31.) stärker auf, erreichte aber nur an einem einzigen Tag (13.) Sturmstärke (8 Bft.). Vom 1. bis zum 6. herrschte Ostwind vor (nur kurzzeitig auch NW). Bereits am 5. drehte der Wind in der Höhe auf Süd bis Südwest, am Boden erst im Verlauf des 6.; SW-Wind beherrschte danach bis zum 16. das Geschehen (am 10. mehr Südwind, am 11. auch umlaufender Wind, stundenweise am 14. auch Südostwind, bzw. am 15. Ostwind). Vom 17. bis zum 19., sowie am 21. hatten wir Wind aus Nord bis Ost, am 20. aus Nordwest. Ab dem 22. bis zum Monatsende bestimmte meist westlicher Wind das Wettergeschehen (unterbrochen am 23. und 25. durch umlaufenden Wind, sowie am 24. durch östlichen, sowie am 30. durch südöstlichen Wind).

Sonstige Beobachtungen:

Am 30. trat im nördlichen Alpenvorland leichter Föhn auf, der auch das Münchner Stadtgebiet (abgeschwächt) erreichen konnte, während auf der Zugspitze orkanartiger Föhnsturm mit Windspitzen bis zu 108 km/h aus Südost wehte. Gute Sicht bis zu den Alpen gab es (ohne Föhn) auch am 11., das absolute Gegenteil brachte der 17. mit dem einzigen Nebeltag des Monats. Hochnebel hatten zwei Tage (6. und 19., wobei es sich am 19. um auseisenden Hochnebel handelte). Nennenswerte Inversionssituationen hatten der 2. (als es am Morgen auf der Zugspitze mit -5 Grad C weniger kalt war, als in München mit -9 Grad C), sowie am 11., als der Hohe Peißenberg um 6 Uhr +10 Grad C, München hingegen nur +6 Grad C zu bieten hatte. Am 18. waren - trotz Dauerfrost und ohne jegliche Sonneneinwirkung - punktuell Wasserpfützen geschmolzenen Schnees zu sehen. Grund hierfür waren die aufgrund der vorangegangenen Mildphase relativ hohen Erdbodentemperaturen (+4 bis +8 Grad C in Tiefen bis zu 50 cm).

Markante Wetterereignisse andernorts im März 2018:

12. bis 16., Ojmjakon: Sibirischer "Frühling" - Tiefsttemperaturen bis zu -49 Grad C.

16., Brocken im Harz: Die "Empfindungstemperatur" lag bei -42 Grad C (errechnet im Wesentlichen aus den Werten "Luft -14 Grad C" und "orkanartige Böen bis 108 km/h").

17., Schleswig-Holstein: Am Rande des sich verstärkenden Skandinavienhochs kommt es zu einem orkanartigen Oststurm (aus dieser Windrichtung in dieser Stärke selten).

20. bis 25., Gesamter Mittelmeerraum: Ein Italientief sorgt im zentralen Mittelmeerraum für heftige Schauer und Gewitter. Westlich davon ist es kalt (z.B. Mallorca mit Tagestemperaturen teilweise unter +15 Grad C und Nachtwerten, die bis auf +3 Grad C absanken), östlich davon sehr warm und teilweise staubig (z.B. Kreta, +27 Grad C am 22., dazu mit Südsturm massive Zufuhr von Saharasand).

Moskau: 31 Schneedeckentage im März, kein Tag zwischen dem 4.2. und dem 31.3. mit einer Schneehöhe von weniger, als 40 Zentimetern (Maximum: 55 cm am 3.)! Am 18. -20 Grad C als absolutes Monatstemperaturminimum. Keine Höchsttemperatur über +6 Grad C.

Spitzbergen: Bei 30 Eistagen nur am 17. bis +2 Grad C (mit Abstand höchste Temperatur des Monats). Die Wintermonate Januar (mit +6 Grad C) und Februar (mit +5 Grad C) hatten höhere Monatstemperaturmaxima, als der März.

USA: Nach extremer Kälte im Januar und teilweiser Sommerhitze im Februar zogen im März vier Schneestürme die US-Ostküste entlang. New York hatte nur an sieben Tagen mindestens +10 Grad C als Tageshöchsttemperatur, dafür am 22. eine 23 cm hohe Schneedecke. Washington bekam am 29. und 30. zwar zwei Sommertage ab, zuvor jedoch im ganzen Monat keinen Tag mit mehr, als +15 Grad C als Tageshöchsttemperatur!

Gez. ©Peter Müller, 17.04.2018

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