Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im April 2013 in München

Der April 2013 war in München bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer viel zu trocken und etwas zu warm. Obwohl das sprichwörtliche "Aprilwetter" fast gar nicht stattfand, wurde im Verlauf des Monats dennoch fast die gesamte "Wetterpalette" geboten.

Das Monatsmittel der Temperatur lag in München bei +10,7 Grad C, damit war der Monat im Ergebnis gut ein halbes Grad zu warm. Weitgehend noch Winterniveau hatte die erste Dekade mit einer Durchschnittstemperatur von +4,1 Grad C. Die zweite und dritte Dekade waren dann von den Temperaturverhältnissen her (+14,0 bzw. +13,9 Grad C im Schnitt) durchaus frühlingstauglich.

Das absolute Temperaturmaximum des Monats wurde mit jeweils +25 Grad C am 18. und 26. erreicht, dies waren zugleich die beiden Sommertage dieses Monats. Der 26. wurde hierbei mit einer durchaus schon sommerlichen Tagesmitteltemperatur von +20 Grad C auch zum wärmsten Tag des Monats.

Warme Tage, also Tage, an denen mindestens +20 Grad C als Temperaturmaximum erreicht wurden, gab es neun. Diese wurden uns in zwei Serien (14. mit 18. und 24. mit 27.) zuteil.

Die mildeste Nacht des Monats war die vom 16. zum 17., als die Temperatur nicht unter +13 Grad C absank.

Jahrhundertereignisse, wie Heiße Tage einerseits (den bisher einzigen im April gab es am 28.04.2012) oder Eistage andererseits (den letzten im April gab es 1986), kamen in diesem Jahr hier nicht vor.

Die Temperatur-Tiefstpunkte fielen allesamt in die erste Monatsdekade. Das absolute Temperaturminimum wurde gleich am 1. mit -2 Grad C gemessen. Kältester Tag des Monats mit einer hochwintertauglichen Mitteltemperatur von +1 Grad C war der 2., dieser Tag brachte (wie auch der 5.) mit nur +3 Grad C auch die niedrigste Tageshöchsttemperatur des Monats zustande.

Es gab (statt normal drei) vier Frosttage (am 1., 2., 4. und 8.), an weiteren zwei Tagen (3. und 5.) lag das Tagestemperaturminimum genau bei 0 Grad C. Vom 1. bis 10. lagen alle Tagestiefsttemperaturen unter +5 Grad C, ab dem 11. gab es kein Tages- bzw. Nachtminimum unter +5 Grad C mehr.

An acht Tagen (1. mit 7. und am 20.) lag die Tageshöchsttemperatur unter +10 Grad C. Andererseits lag die tiefste Temperatur des Tages an sieben Tagen (12., 16. mit 18. sowie vom 25. mit 27.) bei +10 Grad C, bzw. höher.

Beiden Sommertagen folgten unmittelbare Temperaturstürze: Nachdem es am Nachmittag des 18. noch +25 Grad C hatte, folgte ein durchgängiger Rückgang der Temperatur, bis zum Abend des 19. auf +7 Grad C und anschließend bis zum Morgen des 20. auf +5 Grad C. Dem Sommertag am 26. folgte am Spätnachmittag des 27. eine Kaltfront, hinter der die Temperatur zunächst von +22 auf +13 Grad C und danach bis zum Morgen des 28. auf +6 Grad C absank.

Wie bereits 2012 war auch dieses Jahr Ostern kälter, als das unmittelbar vorhergehende Weihnachtsfest, wobei das Wärmeplus zugunsten des Weihnachtsfestes diesmal noch erheblich deutlicher war.

Nicht erfreulich war die Sonnenscheinbilanz, denn anstelle der normalen 152 Sonnenstunden kamen nur insgesamt 114 zustande. An drei Tagen (15., 24. und 25. mit jeweils 13 Sonnenstunden) überschritt die Sonnenscheindauer die "10-Stunden-Marke". Sieben Tage (5. bis 7., 19. bis 21. und der 30.) blieben gänzlich sonnenlos. Am 2., 3., 22., 28 und 29. waren es zudem nur wenige Minuten Sonnenschein.

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad war mit 5,7 Achteln etwas höher, als der Normalwert von 5,2 Achteln. Am unfreundlichsten war die erste Dekade mit 6,4 Achteln, etwas besser sah es in der zweiten und dritten Dekade mit 5,2 bzw. 5,4 Achtel durchschnittlicher Bedeckung der Himmelsfläche aus. Heitere Tage gab es drei (15., 24. und 25., alle mit 2/8 Bewölkung im Tagesmittel), gleich 16 Tage waren vorherrschend trüb (6/8 und mehr), davon blieben sechs Tage (5. mit 7. und 19. mit 21.) völlig bedeckt.

Im Laufe des Monats summierten sich 15 (normal 16) Niederschlagstage. 14 Mal fiel hierbei nur Regen. Am 1. gab es noch einen Tag mit ein paar Schneeflocken. Nördlich und südwestlich von München war am 27. auch punktuell Hagel zu verzeichnen. Am 1. lagen noch Schneereste, ansonsten gab es keinen Tag mehr, an dem in irgendeiner Form Schnee zu sehen war. Die längste Trockenphase des Monats (vom 2. bis 7.) dauerte sechs Tage. Mit einer Monatssumme von 32 mm (normal 77) war der April 2013 in München deutlich zu trocken. Die größte Tagesmenge fiel am 19. mit 8 mm.

Mit einem gewaltigen Donnerschlag wurde am 27., exakt um 16.52 Uhr, auch in der Münchner Innenstadt die Gewittersaison eröffnet. Nach weiteren Entladungen zeigte sich rückseitig des Gewitterschauers (bei noch andauerndem Niederschlag) im Westen schon wieder die Sonne, sodaß gegen 17.30 Uhr am Osthimmel ein Regenbogen beobachtet werden konnte.

"Fehlanzeige" ist diesmal hinsichtlich Tagen mit Föhn zu vermelden.

Auf die Morgenstunden beschränkte Inversionen gab es am 14., 15., 16., 18. und 24., am deutlichsten war diese Situation am 15. ausgeprägt, als es in München um 7 Uhr nur +8 Grad C, in Lagen zwischen 1000 und 1500 m jedoch +11 bis +13 Grad C hatte.

An vier Tagen gab es Nebel (5., 21.), bzw. Hochnebel (29., 30.), darüber hinaus am 4., 6. und 17. zumindest zeitweise starken Dunst.

Die relative Luftfeuchte hatte nur an elf Tagen Maxima von 90% oder mehr und ebenfalls an elf Tagen Minima von 40% oder weniger (letzteres vom 12. mit 18. an jedem einzelnen Tag). Die höchsten Werte gab es am 19., 27. und 30. mit jeweils 95%, sowie am 20. mit dem Monatsmaximum von 96% (bei einem Tagesminimum von 84% an diesem Tag). Am 15. und 25. sank die relative Luftfeuchte bis auf 31% ab und erreichte am 26. mit 28% das absolute Monatsminimum.

Beim Luftdruck wurden die höchsten Werte vom 13. bis 25. gemessen, wobei elf Tage in diesem Zeitfenster Maximalwerte von 1020 HPa und mehr hatten und kein einziger Tag in dieser Zeit Werte kleiner oder gleich 1013 HPa aufwies. Die Monatsspitzen gab es am 13. und 25. mit 1027 HPa, sowie am 14. und 24. mit 1028 HPa. Die tiefsten Werte wurden am 26. mit 1003 HPa, am 9. und 11. mit 1002 HPa, am 12. mit 1001 HPa, sowie am 27. mit dem Monatstiefstwert von 998 HPa gemessen. Der stärkste Luftdruckanstieg erfolgte vom 12. zum 13. von 1001 auf 1027 HPa, der größte Luftdruckfall vom 25. zum 26. von 1027 auf 1003 HPa. Entscheidender war jedoch der Luftdruckfall vom 7. zum 8. von 1021 auf 1005 HPa, da dadurch der Weg in Mitteleuropa frei wurde für eine windreiche West-Südwestlage und dadurch gleichzeitig die negative nordatlantische Oszillation und die polare Kaltluft beseitigt werden konnten.

Der Wind frischte an zehn Tagen (am 4., 9., 10., 12., 13., 16., 18., 20., 26. und 27.) stärker auf, und erreichte am 10. und 12. mit Spitzenböen bis acht Beaufort hierbei zweimal Sturmstärke. Vom 1. bis zum 8. kam der Wind aus Nord bis Ost, im Verlauf des 8. erfolgte Winddrehung auf Südwest. Vom 9. bis 18. kam der Wind aus Süd bis West (nur am 15. und 17. auch aus Ost). Vom 19. bis 22. gab es Nordwestwind (am 20. auch Nordostwind). Vom 23. bis 27. drehte der Wind über West auf Südwest zurück um am 27. bei Kaltfrontdurchgang wieder auf Nordwest umzuschwenken. Anschließend hatten wir Nordwind.

Am 25. fand kurz nach 22 Uhr eine zweiprozentige Mondfinsternis statt. Diese war bei klarem Himmel gut zu beobachten.

Am 3. und 4. gab es schwere Überschwemmungen (sowie umfangreiche Schäden) in Teilen Argentiniens. In der Region La Plata (ca. 60 km von Buenos Aires entfernt) fielen in nur zwei Stunden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter, in Buenos Aires selbst waren es noch rund 150 Liter pro Quadratmeter. Diese Werte stellen zugleich Allzeit-Rekordmarken dar, denn niemals zuvor gab es in einem April dort derartige Niederschlagsmengen in so kurzer Zeit. Am 12. wurde in den USA die Tornado-Saison eröffnet. Vor allem in den Bundesstaaten Missouri und Mississippi wüteten mehrere Tornados (und verursachten größere Schäden). Um den 24. herum sorgten ergiebige Regenfälle im Mittleren Westen der USA für größere Überschwemmungen. Zum Monatsende (30.) war dann noch ein recht derber Wintereinbruch in den spanischen Gebirgsregionen zu verzeichnen - mit Neuschnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt!

Gez. ©Peter Müller, 14.05.2013

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