Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im April 2014 in München

Der April 2014 war in München bei geringfügig überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu trocken und zu warm. Wetterextreme fehlten in diesem Monat hier völlig.

Kurzcharakteristik der Wetterlage:

Das sprichwörtliche "Aprilwetter" fand nur in Ansätzen statt, da hier häufig der Einfluß von umliegenden Hochdruckgebieten gegeben war. Zur Monatsmitte zog ein Höhentief knapp östlich von uns südwärts, wobei auch München vorübergehend einen Schwall polare Kaltluft abbekam. Richtige Nordlagen fehlten aber völlig und auch Südwind trat nur einmal auf.

Temperaturverhältnisse:

Das Monatsmittel der Temperatur lag in München bei +12,3 Grad C, damit war der Monat um zwei Grad zu warm. Exakt gleich temperiert waren mit jeweils +13,8 Grad C die erste und dritte Dekade, während die Mitteldekade es nur auf +9,3 Grad C im Mittel brachte.

Das absolute Temperaturmaximum des Monats wurde mit jeweils +23 Grad C am 3. und 25. erreicht. Zu einem Sommertag reichte es somit heuer noch nicht.

Warme Tage kamen im Laufe des Monats acht (2., 3., 7. und alle vom 22. bis 26.) zusammen.

Mit einer Tagesmitteltemperatur von jeweils +17 Grad C wurden der 7., 25. und 26. zu den wärmsten Tagen des Monats.

Mildeste Nacht war die vom 7. zum 8., in welcher die Temperatur bis zum frühen Morgen nur bis auf +14 Grad C absinken konnte. Da am späten Abend des 8. hinter einer Kaltfront die Temperatur aber auf knapp unter +10 Grad C fiel, gab es mit jeweils +11 Grad C am 6. und 26. das höchste Tagestemperaturminimum.

Bereits an fünf Tagen des Monats (4., 5., 6., 13. und 26.) sank der Tiefstwert der Temperatur nicht unter +10 Grad C ab.

Nur an einem einzigen Tag (am 15. mit einem Maximum von +7 Grad C) lag die Tageshöchsttemperatur unter +10 Grad C. Dieser Tag wurde mit einem Tagesmittel von +4 Grad C (bei einem Minimum von +2 Grad C) auch zum kältesten Tag des Monats.

Es gab anstelle der normalen drei Frosttage nur einen einzigen - am 17. wurde mit -1 Grad C das absolute Temperaturminimum des Monats in der Münchner Innenstadt erreicht. Deutlich kälter war es mit -5 Grad C als Frühtemperatur am selben Tag am Münchner Flughafen.

Das Temperaturniveau des Osterfestes 2014 (20. und 21.04.) war mit Werten von +15 bis +17 Grad C gut vergleichbar mit dem des Weihnachtsfestes 2013 (24. und 25.12.2013).

Sonnenschein:

Anstelle der normalen 152 bekamen wir insgesamt etwas übernormale 164 Sonnenstunden. An sechs Tagen (2., 7., 17. und vom 23. bis 25.) gab es jeweils mehr, als zehn sonnige Stunden, hierbei waren es dreimal sogar mehr, als zwölf (am 17., 24. und 25.). Gar keinen Sonnenschein hatten zwei Tage (10. und 27.), am 18. waren es nur ganz wenige Minuten. Am 4. war es zwar fast bedeckt, aber die Sonne war über Stunden hinweg durchscheinend.

Bewölkung:

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad lag mit 5,0 Achtel nahe am Normalwert von 5,2 Achteln. Dabei war die Bewölkung über den Monat recht gleichmäßig verteilt (Dekadenwerte: 5,1 - 5,3 - 4,7 Achtel). Oftmals traten Tagesschwankungen zwischen zwei und acht Achteln auf. Neun Tage (4., 5., 10., 15., 19., 21., 27. bis 29.) waren vorherrschend trüb, wobei der 15. sich als einziger Tag völlig bedeckt zeigte. Vier Tage des Monats (2., 23., 24. und 25.) sind als überwiegend heiter zu klassifizieren, völlig wolkenlos war allerdings keiner.

Niederschläge:

Völlig normal war mit 16 die Anzahl der Niederschlagstage. 14 Mal fiel hierbei nur Regen. Am 15. gab es minimalen Schneefall. Ebenso unergiebig war am 16. die Mischung aus Schnee und Regen. Die längste Trockenphase des Monats gab es gleich zu Beginn vom 1. bis zum 5., wobei sich die Zahl der ununterbrochen aufeinanderfolgenden trockenen Tage auf elf verlängerte, denn schon vom 26. bis 31.März fiel zuvor kein Niederschlag. Wie räumlich eng begrenzt Schauer auftreten können, zeigte sich am 6., als es im Münchner Norden zwischen 0 und 2 Uhr bis zu 7 mm Niederschlag gab, ansonsten in weiten Teilen der Stadt aber fast trocken blieb. Anders verhielt es sich am 21. (mit 10 mm zugleich niederschlagsreichster Tag des Monats), als der erste von zwei Schauern am Nachmittag nur über dem unmittelbaren Stadtkern niederging und erst ein weiterer am Abend großflächigeren Niederschlag brachte. Mit einer Monatssumme von insgesamt 37 mm (normal 77) war der April 2014 in München deutlich zu trocken.

Schneelage:

Der nur in Minimalmengen gefallene Schnee blieb in München nicht liegen. Anders sah es am 19. im Allgäu aus, wo vorübergehend Schneehöhen bis zu 10 cm gemessen wurden.

Gewittertätigkeit:

In München trat am Abend des 21. ein Gewitter auf, dies blieb hier der einzige Gewittertag. Auch April-Gewitter können schon Unwettercharakter aufweisen: Am Abend des 21. verwandelte ein Hagelgewitter den Stadtkern von Penzberg in eine "Winterlandschaft". Der örtliche Bauhof mußte mit Schneepflügen ausrücken, um Massen von (kleinkörnigem) Hagel, der punktuell bis zu 20 cm hoch lag, wegzuräumen. Am Spätnachmittag des 26. brachte in Coburg ebenfalls ein Hagelgewitter 73 mm Niederschlag innerhalb von nur zwei Stunden. In beiden Fällen dürfte weitgehend fehlender Höhenwind maßgebliche Ursache gewesen sein, denn nur dann bleiben Gewitterzellen längere Zeit an Ort und Stelle liegen.

Luftdruck:

Beim Luftdruck wurden die höchsten Werte bevorzugt in der Monatsmitte, die tiefsten Werte jeweils zu Anfang und Ende des Monats gemessen. Am 10. waren es 1025 HPa, am 9. und 15. 1027 HPa, am 16. 1029 HPa und am 17. wurde mit 1030 HPa der Monatshöchstwert erreicht. Der niedrigste Einzelwert war am 21. mit 1002 HPa zu beobachten. Auch am 2., 3., 4., 20., 21., 27. und 30. gab es mit 1003 bis 1006 HPa jeweils niedrige Luftdruckwerte. Der stärkste Anstieg erfolgte vom 14. zum 15. von 1014 auf 1027 HPa, der größte Luftdruckfall vom 17. zum 18. von 1030 auf 1010 HPa.

Luftfeuchte:

Die relative Luftfeuchte hatte ihre höchsten Werte mit 94% am 21., mit 95% am 20., 27., 28. und 30. und am 19. und 22. trat mit 96% das diesbezügliche Monatsmaximum auf. Am 27. konnte die Luftfeuchte ganztags nicht unter 77% absinken. Die niedrigsten Werte gab es am 7. mit 33%, am 9. mit 31%, am 2. mit 30%, am 1. mit 29%, am 3. mit 27% und am 17. wurde (nach morgendlichen 92%) mit 24% (durch extrem trockene Ostluft, nicht durch Föhn!) das absolute Monatsminimum erreicht.

Wind:

Der Wind frischte an acht Tagen (am 8., 9., 14., 15., 18., 21., 27. und 30.) stärker auf, und erreichte am 8. und 14. mit Spitzenböen bis acht Beaufort hierbei zweimal Sturmstärke. An 16 Tagen herrschten westliche Grundrichtungen vor (u.a. vom 13. bis 16. und vom 26. bis 29.), an acht Tagen (u.a. vom 22. bis 25.) gab es Ostwind. Von den explizit genannten Zeiträumen abgesehen, wechselte die Windrichtung nahezu täglich, wobei Nordwind völlig fehlte und Südwind nur einmal (am 3.) auftrat.

Sonstige Beobachtungen:

Deutlichere, stets auf die frühen Morgenstunden beschränkte, Inversionssituationen traten am 3., 12., 23. und 24. (z.B. Tiefsttemperatur München +7 Grad C, Tiefsttemperatur Hohenpeißenberg +10 Grad C am 24.) auf.

Nebel trat ebenso, wie Föhn, im April 2014 in München nicht auf.

Am 6. gab es vorübergehend stärkeren Dunst.

Am 17., gegen 19.15 Uhr, konnte eine Nebensonne (südlich) beobachtet werden.

Am 1., 3., 4. und 5. war München (wie größere Teile Süd-, West- und Mitteleuropas) in höheren Luftschichten massiv durch Wüstenstaub aus der Sahara überlagert.

Das Wetter "anderswo" im April 2014:

Anders, als bei uns, gelangte über Teilen Spaniens (insbesondere im Nordosten des Landes), der Saharasand mit Regen einhergehend bis zum Erdboden. Nach Hochrechnungen der dortigen Wetterdienste gingen allein auf Katalonien rund 50.000 Tonnen feiner Wüstensand nieder! Im gesamten Mittelmeerraum schien bei Tagestemperaturen von meist +20 bis +25 Grad C (an der Adria etwas kühler) häufig die Sonne, es traten aber verbreitet auch immer wieder Schauer und Gewitter auf. Wettergeschehen der absolut extremen Art findet sich für das sibirische Verhojansk: Nachdem noch am 9. eine Tiefsttemperatur von -28 Grad C gemessen wurde, ließ dort ein Sturmtief mit Windspitzen bis 79 km/h (in dieser Gegend ein sehr seltenes Ereignis!), einhergehend mit Sonnenschein und Zufuhr trockener Warmluft, die Temperatur am 12. auf +9 Grad C ansteigen (bei einem Tagestiefstwert von immer noch +5 Grad C!), was auch zur Folge hatte, daß die am 10. noch vorhandene Schneedecke von 32 cm Höhe bis zum Morgen des 13. restlos abtaute (bzw. sublimiert wurde). Am 28. verursachte eine ganze Serie von Tornados schwerste Schäden im Mittleren Westen der USA. Ebenfalls zum Monatsende traten im Süden der USA teilweise tagelang anhaltende Regenfälle auf, die zu Überflutungen führten.

Gez. ©Peter Müller, 06.05.2014

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