Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im Oktober 2016 in München

Der Oktober 2016 war in München bei unterdurchschnittlicher Sonnenscheindauer etwas zu kalt und ausgesprochen windschwach. Niederschlag gab es etwas zu wenig. Fast den ganzen Monat über herrschte (barometrischer) Hochdruckeinfluß.

Kurzcharakteristik der Wetterlage:

Am 1. lag tiefer Luftdruck über den Britischen Inseln und Skandinavien, wobei vor der Kaltfront eines über Westeuropa liegenden Höhentroges trocken-warme Luft in den Süden Bayerns gelangen konnte. Sofort danach verstärkte sich ein zunehmend auch umfangreicher werdendes Hochdruckgebiet über Skandinavien (1048 HPa Kerndruck am 4.), Tiefdruckgebiete im isländisch-grönländischen Raum (mit Kerndruckwerten von 965 HPa) erreichten uns nicht und aus Nordosten strömte zunehmend kältere Luft in weite Teile Deutschlands ein. Da am Südostrand des Hochs mehrmals auch feuchte, höhenkalte Luft zu uns strömen konnte, gab es statt dem sprichwörtlichen "Goldenen Oktober" meist nur ein feucht-kalt-labiles Gemisch aus wenig Sonne, vielen Wolken und immer wieder auftretenden (wenn auch meist nur wenig ergiebigen) Niederschlägen. Erst ab 14. löste tiefer Luftdruck über den Britischen Inseln und dem Ostatlantik eine Änderung der Grundströmung auf Südost bis Süd aus, was zunächst zu einer deutlichen Erwärmung bei uns führte. Am 18. lag das Zentraltief dann direkt über der Nordsee. Das nach wie vor über Ostskandinavien, bzw. dem Nordwesten Rußlands liegende Hoch sowie ein weiteres Hoch über dem Atlantik "zwängten" an den folgenden Tagen das Tief über Mitteleuropa (mit Kern direkt über Deutschland) zusammen mit feucht-labiler Kaltluft regelrecht ein. Am 23. verstärkte sich das Hoch "Peter" über dem Westen Rußlands nochmals (Kerndruck nun bis zu 1051 HPa), bevor es sich anschließend ostwärts verlagerte. Damit wurde eine Luftmassengrenze direkt über Deutschland wetterwirksam, wobei es im Norden und Osten des Landes noch kalt blieb, während in die südlichen und westlichen Teile des Landes milde Luftmassen vom Atlantik vordringen konnten. Nach einer Kaltfrontpassage am 25. rückte ein Hoch vom Atlantik kommend nach Süddeutschland vor, während über den Norden Tiefausläufer mit Regen hinwegzogen.

Temperaturverhältnisse:

Die Münchner Monatsmitteltemperatur belief sich auf +9,9 Grad C. Damit war der Monat um knapp ein halbes Grad zu kalt. Eine normale jahreszeitliche Entwicklung des Temperaturverlaufes innerhalb des Monats war nicht erkennbar, denn die erste Monatshälfte hatte durchschnittlich +9,7 Grad C, die zweite anschließend jedoch +10,1 Grad C. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Betrachten der Dekadenwerte (+9.8 / +10,3 / +9,6 Grad C).

Gleich der 1. vereinigte alle Temperaturspitzen des Monats auf sich: Er brachte mit +23 Grad C den höchsten Einzelwert der Temperatur, war mit +17 Grad C im Tagesmittel wärmster Tag des Monats und hatte auch die mildeste Nacht des Monats (vom 1. zum 2.) im Gefolge, in welcher die Temperatur nur bis auf +13 Grad C absinken konnte. Da es am späten Abend des 2. (etwas) kühler, als am frühen Morgen war, lag das höchste Temperaturminimum des Monats (nur) bei +12 Grad C. Warme Tage (am 1., 16. und 24.) gab es genau die normalen drei. In fünf Nächten (zum 1., zum 2., zum 15., zum 18. und zum 26.) traten Tiefstwerte von +10 Grad C oder höher auf, wobei ein Föhndurchbruch bis zum Boden in der Nacht zum 15. einen Anstieg auf eine "nächtliche Höchsttemperatur" von +18 Grad C ermöglichte.

Die niedrigste Tageshöchsttemperatur gab es mit +7 Grad C am 21., dieser Tag wurde mit einer Mitteltemperatur von +6 Grad C auch zum kältesten Tag des Monats. Weitere fünf Tage waren mit jeweils +7 Grad C im Mittel nicht wesentlich wärmer. Dreimal (am 6., 11. und 21.) lag die Tageshöchsttemperatur unter +10-Grad C. Der niedrigste Einzelwert der Temperatur trat am 13. mit +2 Grad C auf. Somit hatte der Oktober 2016 in der Stadt weder "verspätete" Sommertage, noch erste Fröste des kommenden Winters im Angebot.

Sonnenschein:

Der Sonnenschein summierte sich insgesamt nur auf 104 Stunden (normal 131), wobei es kein einziger Tag schaffte, die "10-Stunden-Marke" zu durchbrechen. Mindestens acht Sonnenstunden hatten fünf Tage (5., 9., 16., 28. und 31.), wobei ausgerechnet der kürzeste Tag des Monats (31.) mit etwas mehr, als neun Stunden Sonne den höchsten diesbezüglichen Tageswert mit sich brachte. Sechs Tage des Monats (2., 6., 8., 18., 19. und 29.) hatten nur wenige Minuten Sonne aufzuweisen und an vier Tagen (4., 7., 21. und 25.) gab es keinen einzigen Sonnenstrahl.

Bewölkung:

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad fiel mit 5,5 Achtel (Dekadenwerte: 6,0 - 5,2 - 5,2) der Himmelsfläche etwas zu hoch (normal: 5,2 Achtel) aus. Einzig der 16. zeigte sich durchweg heiter (nicht jedoch der sonnenscheinreiche 31., an dem es nach bedeckter Nacht allerdings rechtzeitig zu Tagesbeginn aufklarte), während 14 Tage (2. mit 4., 6. mit 8., 10., 11., 14., 18., 19., 25., 26. und 29.) vorherrschend trüb ausfielen. Völlig wolkenlos oder durchgängig bedeckt war jeweils kein einziger Tag.

Niederschläge:

An 20 Tagen (normal wären nur 14) fielen Niederschläge, in 18 Fällen war es ausschließlich Regen. Für einen Oktober ungewöhnlich: Am 10. und 11. war, begünstigt durch hochreichende und labile Kaltluft, sogar Hagel zu beobachten. Am 10. hagelte es jeweils um 17.05 Uhr und 17.20 Uhr in Verbindung mit zwei kurz nacheinander durchziehenden Regenschauern, am 11. trat zwischen 15.30 Uhr und 15.35 Uhr sogar ein reiner Hagelschauer auf. Die längste Trockenphase des Monats dauerte vier Tage (13. mit 16.), darüber hinaus blieben nur noch der 5., 9., 22., 27., 28., sowie die letzten beiden Tage des Monats trocken. Mit einer Monatsmenge von 50 mm (normal 56 mm) war es etwas zu trocken. Mit Abstand nassester Tag war der 18. mit einer Tagesmenge von 18 mm. Oktober-Schnee fiel in München heuer nicht.

Gewittertätigkeit:

Im Münchner Stadtgebiet trat im Oktober 2016 kein Gewitter auf. Am Abend des 17. zwischen 19 und 22 Uhr näherten sich von Südwesten und Westen zwar gleich zwei Gewitterzellen, diese "verhungerten" jedoch, kurz bevor sie die Stadt erreichen konnten.

Luftdruck:

Rein barometrisch herrschte an insgesamt 26 Tagen des Monats (zwischen 2. und 13., vom 16. bis zum 22., sowie ab 25. bis zum Monatsende) Hochdruck, wobei die höchsten Werte in Richtung Monatsende erreicht wurden: 1031 HPa waren es am 4., 5. und 31., 1033 HPa am 30., 1035 HPa am 29., während am 27. und 28. mit jeweils 1036 HPa das diesbezügliche Monatsmaximum gemessen werden konnte. Die niedrigsten Werte fielen mit 1009 HPa am 1., mit 1005 HPa am 15., sowie mit dem absoluten Monatsminimum von 1003 HPa am 14. (zugleich einziger Tag, an dem - rein barometrisch - in diesem Monat durchgehend "Tiefdruck" herrschte) an. Deutliche Anstiege des Luftdruckes waren zwischen 1. und 4. (von 1009 HPa auf 1031 HPa), am 15. (von 1005 auf 1020 HPa innerhalb eines Tages), sowie vom 25. bis zum 27. (von 1016 auf 1036 HPa) zu verzeichnen. Der stärkste Luftdruckfall erfolgte vom 13. zum 14. von 1019 auf 1003 HPa.

Luftfeuchte:

Die relative Luftfeuchtigkeit erreichte ihre niedrigsten Werte mit 49% am 24., mit 47% am 22., mit 41% am 5., sowie mit dem absoluten Monatsminimum von 39% gleich am 1., während hohe 99% an vier Tagen (4., 10., 17. und 25.) und das absolute Maximum von 100% gleich an fünf Tagen (13., 18., 26., 28. und 30.) gemessen wurde. Nur an einem einzigen Tag (20.) lag das "Feuchtemaximum" unter 90%, während am 18. ganztags kein Wert unter 90% festzustellen war.

Wind:

Der Wind frischte nur an sechs Tagen (am 3., 13., 14., 15., 19. und 20.) stärker auf, jeweils (nur) bis sechs Beaufort. Herbststürme? - Fehlanzeige! Am 1. und 2. gab es Südwestwind, am 3. und 4. Westwind, der im Verlauf des 4. auf Nord, am 5. auf Nordost und vom 6. bis zum 8. wieder auf Nordwest (zurück)drehte. Erneutem Nordostwind vom 9. bis zum 11. folgte am 12. umlaufender Wind. Ostwind war am 13. und 14. an der Reihe, der im Verlauf des 14. auf Süd drehte. Am 15. kam der Wind aus Süd bis West, am 16. aus Süd bis Ost, am 17. wieder aus unterschiedlichen Richtungen. Zwischen 18. und 22. herrschte Südwest- bis Westwind vor. Südostwind gab es am 23. und 24., am 25. zunächst Südwest-, später Nordwind. Von Nord auf West zurück drehte der Wind am 26., Westwind vom 27. bis zum 30., an dem der Wind auf Nordost umsprang, folgte. Der 31. brachte uns nochmals Ostwind.

Sonstige Beobachtungen:

An sechs Tagen (13., 17., 26., sowie vom 28. bis 30.) trat Nebel auf. Zusätzlich gab es am 4., 14. und 27. Hochnebel, sowie am 17. starken Dunst. Deutlichere Inversionssituationen gab es an sieben Tagen (1., 14., 16., 17., 23., 24. und 28.), wobei die Inversion am 14. bis 22 Uhr andauerte (dann Föhndurchbruch), die Inversionsschicht am 23. in etwa 700 bis 800 m Höhe durch Föhnüberlagerung zustande kam, die am 24. nur an einigen Vormittagsstunden Bestand hatte, da der Temperaturanstieg in mittleren Höhenlagen rascher erfolgte, als am Boden und die am 28. ganztags andauerte. Während am 23. der Föhn nicht bis zum Boden durchdringen konnte, erfolgte am 14. (ab 22 Uhr abends!) Föhndurchbruch bis in die Münchner Innenstadt herein (Merkmale: plötzliches Absinken der relativen Luftfeuchtigkeit auf 50% gegen 23 Uhr, Temperaturanstieg von +12 auf +18 Grad C zwischen 22 und 23 Uhr, gleichzeitiger Windsprung von Ost auf Süd und Aufleben des Windes bis sechs Beaufort, Luftdruckfall bis auf 1003 HPa. Südlich von München hatte die Zugspitze eine 133 km/h-Windspitze und Oberstdorf +20 Grad C um 22 Uhr). Eine weitere Föhnwelle bescherte uns am 24. auch von München aus vor allem in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden eine perfekte Alpensicht. Die trüb-feucht-kühle erste Oktoberwoche ließ die Wassertemperaturen der oberbayerischen Badeseen rapide absinken, so kühlte beispielsweise der Starnberger See im Zeitfenster zwischen 1. und 11. von +18 auf +8 Grad C ab.

Hintergrund: Winterwetterprognosen aufgrund der "September"- und "Oktoberregel"

Die Münchner tz titelte am Montag, den 07.11.2016 auf Seite 1: "Heuer droht der Russen-Winter" und führte dies auf den frühen Kälteeinbruch in Bayern in der ersten Novemberdekade, den schwachen Polarwirbel (dessen Bedeutung nur höchst selten in der Boulevardpresse auftaucht!), sowie bereits vorhandene Schneemassen über dem russischen Festland zurück. Die genannten Fakten sind zwar als solche richtig, allerdings nur eine Momentaufnahme. Ist der Polarwirbel über der Arktis schwach (bzw. instabil, oder gar gesplittet) werden die Tiefdruckgebiete, die in den Wintermonaten milde Luft vom Atlantik bringen können, blockiert und es treten eher meridional geprägte Strömungsmuster auf. Dabei kann einerseits kalte Luft aus dem Nordpolargebiet oder Luft sibirischen Ursprungs bis zu uns gelangen. Je nach Lage der Druckgebilde sind aber auch warme, südlich geprägte Strömungen, im Alpenvorland mit Föhn, denkbar. Im Dezember 2010 hatten wir extrem meridional ausgerichtete Strömungsverhältnisse, bei denen sich Kälteeinbrüche mit viel Schnee und Warmluftvorstöße mit Sonne, Föhn und Temperaturen bis zu +15 Grad C mehrfach abwechselten (die "Russenkälte" blieb damals im Wesentlichen Nord- und Ostdeutschland vorbehalten). Ein stabiler (starker) Polarwirbel begünstigt im Winter bei uns (auch länger anhaltende) Südwest- und Westwetterlagen (was in der Regel zum "Mildwinter" führt). Der tz-Bericht weist auch auf die am 07.11.2016 auf der Nordhalbkugel vorhandene Gesamtschneebedeckung (31,48 Millionen Quadratmeter waren an diesem Tag demnach schneebedeckt) hin, dies entspricht einem Wert, der zuletzt vor 40 Jahren erreicht wurde. Und wie wurde der anschließende Winter 1976/1977? Der Dezember 1976 deutlich zu kalt, der Januar 1977 normal temperiert und der Februar 1977 deutlich zu mild. Temperaturtechnisch also ein völlig normaler Winter. Eine weitere These besagt, daß ein vorhandenes Kälte-Hoch den Polarwirbel schwächt. Das ist zutreffend. Der Hochdruckeinfluß über dem Nordosten Skandinaviens dominiert (dort) nun aber schon fast ununterbrochen seit Anfang Oktober das Wettergeschehen. Für unser Wettergeschehen gilt: Je länger eine Wetterlage andauert, desto instabiler wird sie (spätestens) nach sechs bis acht Wochen (anders ist dies allerdings bei großen Kältehochs über dem russischen Kontinent, z.B. im sibirischen Winter). Daher kann Anfang November keine (sichere) Prognose erfolgen, wie sich der Polarwirbel bis Ende Februar 2017 weiterentwickeln wird. Eine recht gute Möglichkeit, den kommenden Winter im südbayerischen Raum grob vorherzusagen, bietet die "Septemberregel", welche besagt, daß richtige Sommerwärme (Tageshöchsttemperaturen von +25 Grad C und mehr) an mindestens drei Tagen zwischen 11. und 17. September schon in drei von vier Fällen zu einem überwiegend milden Folgewinter führen. Am sichersten funktionierte diese "Regel" stets dann, wenn am Ende der ganze September überdurchschnittlich warm ausfiel. Im Vorjahr reichten bereits vier Sommertage zwischen 11. und 17.September in einem insgesamt zu kühlen Septembermonat als "Winterkiller" aus. Auch in den Jahren 1943, 1982, 1983, 1987, 1999 und 2006 (exemplarisch) reichte hier bereits eine Wetterphase mit richtigem Sommerwetter in der Mitteldekade des Septembers aus, um jeweils einen (sehr) milden Winter nach sich zu ziehen. In diesen Jahren mußte auch gar nicht mehr auf das Oktoberwetter geschaut werden, da die "Septemberregel" eine "Oktoberregel", die eine gegenläufige Wetterentwicklung erwarten lassen könnte, im Regelfall dominiert. Die "Oktoberregel" wiederum besagt, daß sich Oktoberwetterlagen aufgrund rhythmischer Schwingungen der Atmosphäre gerne im Januar wiederholen. Insbesondere gilt: Oktober überdurchschnittlich sonnig, zu trocken und zu warm bei überdurchschnittlichen Luftdruckverhältnissen löst bereits in 80% der Fälle einen (deutlich) zu kalten Hochwintermonat Januar aus. Ein nasser, kühler und möglichst tiefdruckgeprägter Oktober bringt dagegen häufig (nicht nur im folgenden Januar) einen wechselhaften und eher milden Winter. Milde Winter folgen häufig auch dann, wenn die zweite Oktoberhälfte wärmer ist, als die erste, oder bereits im Oktober ein richtiger Wintereinbruch mit Schneefällen und Nachtfrösten erfolgt (in beiden Fällen liegt dann eine Störung der normalen atmosphärischen Abläufe vor). Während bei der "Oktoberregel" der "Umkehrschluß" gilt, so ist dieser hinsichtlich der Sommerwärme Mitte September nicht gegeben! Der Oktober 2016 war bei uns zwar sehr stark von hohen Luftdruckverhältnissen geprägt und auch nicht zu naß. Allerdings fehlte es am Ende sowohl an Wärme, wie auch an Sonne. Zudem sind hinsichtlich einer Prognoseerstellung auch noch Tage mit Föhn "herauszurechnen". Da wir Mitte September 2016 richtiges Sommerwetter hatten und die Oktoberregel hinsichtlich kommender Winterkälte nur dann Gültigkeit hat, wenn die angeführten Kennzeichen dafür kumulativ erfüllt sind (was 2016 nicht der Fall war), können die Freunde milder Winter also, was den kommenden Winter 2016/2017 betrifft, schon wieder deutlich aufatmen, denn ein weiterer (diesmal aber wesentlich wechselhafterer, als der letzte) milder Winter dürfte uns bevorstehen (auch, wenn rein rechnerisch nach einer ganzen Serie von "Warmwintern" ein "Kaltwinter" eigentlich überfällig wäre), möglicherweise mit mildem Dezember und Februar und einem normalen bis etwas zu kalten Januar aufgrund der Hochdruckhäufigkeit im Oktober.

Das Wetter "anderswo" im Oktober 2016:

Am 2. bildete sich über dem (sehr) warmen Wasser der Karibik Hurrikan "Matthew", der sich im weiteren zeitlichen Verlauf zum stärksten Wirbelsturm in der Karibik seit dem Jahr 2007 aufschwang und in seiner "besten Zeit" der Kategorie 4 nach Saffir-Simpson zuzuordnen war. Mit Windspitzen bis zu 225 km/h zog der Hurrikan ab dem 4. erst über Haiti hinweg, erreichte anschließend auch die Dominikanische Republik, die Bahamas, und ab dem 7. - bereits abgeschwächt - Florida und die US-Ostküste (letztere am 9. mit Orkan und Überflutungen). Am US-Raumfahrtzentrum in Cape Canaveral gab es in diesem Zusammenhang am 8. eine 24-stündige Regenmenge von stattlichen 413 mm! Am 5. und 6. sorgte ein Nordoststurm (auch) an der deutschen Ostseeküste für Überflutungen. Aus Ajaccio (französische Mittelmeerküste) wurden am 14. Schäden durch Hagel und einen Tornado (u.a. wurde ein Festzelt weggerissen und ein Sattelschlepper zum Umstürzen gebracht) gemeldet. Ebenfalls am 14. erreichte den Süden Italiens nochmals ein Schwall tropisch-heißer Luft, in Palermo wurde beispielsweise an diesem Tag eine Temperaturspitze von +35 Grad C gemessen! Vom 20. bis zum 22. zog Taifun "Haima" mit Windspitzen bis zu 230 km/h über den Norden der Philippinen und den Südosten Chinas hinweg. Heftige Gewitterstürme und starker Regen verursachten in Teilen Griechenlands am 22. Chaos (z.B. überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume in Athen). Das in der Schlußdekade sich ins Zentrum des russischen Festlands verlagernde, stark ausgedehnte, Hoch "Peter" löste über Sibirien (dort hochdruckvorderseitig mit Nordwind) einen für Ende Oktober auch für dortige Verhältnisse extremen Kälteeinbruch aus, dessen Höhepunkt am 24. mit Tageshöchsttemperaturen um -20 Grad C und Nachttemperaturen teilweise unter -35 Grad C erreicht wurde.

Gez. ©Peter Müller, 12.11.2016

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